Warum regen sich die Ringheimer wegen einer Kiesgrube so auf?

weil es in Wirklichkeit um mehr als nur eine Kiesgrube geht!

Wir möchten als Verein Initiative Lebensqualität in Ringheim einige Details richtig stellen.

Richtig ist, dass der Betrieb der Kiesgrube an der hessisch-bayerischen Grenze weiter Richtung Schaafheim wandern soll, was seitens der Ringheimer Bürger positiv zu sehen ist.

Falsch ist aber, dass sich die Einsprüche grundsätzlich gegen die Kiesgrube richten. Vielmehr soll auf dem ausgebeuteten Teil der Kiesgrube in der Nähe von einem Wohngebiet ein sogenanntes vorhabenbezogenes Industriegebiet mit Brecheranlage und Bauschuttrecycling entstehen, statt – wie ursprünglich vorgesehen   dieses Gebiet wieder landwirtschaftlich zu nutzen. Wir bedauern sehr, dass diese wichtige Information über ein Industriegebiet seitens der Gemeinde gerne unterschlagen wird.

Richtig ist, dass hier der letzte verkehrsfreie Zugang zum Naherholungsgebiet Unterwald von der Bevölkerung reklamiert wird, nachdem vor ungefähr 10 Jahren gegen den Widerstand der Ringheimer Wald gerodet wurde und hier als breiter Riegel das Gewerbegebiet Alte Häge entstand und nur noch ein schmaler Waldstreifen von ca. 30 m übrig geblieben ist. Hier sollen dann auch noch täglich 90 Fahrbewegungen (meist 40-Tonner) im Durchschnitt von 6 Arbeitstagen dem Betreiber der Kiesgrube von unserer Gemeinde zugebilligt werden.

Richtig ist, dass gegen das Abroden der Flächen für das Gewerbegebiet und auch jetzt gegen die Zulassung des Verkehrs von und zur Kiesgrube und vorhabenbezogenem Industriegebiet eine nicht unerhebliche Anzahl an Unterschriften gesammelt wurden (zuletzt waren das über 700!), die in beiden Fällen von der Marktgemeinde und der Mehrheit des Gemeinderates ignoriert wurden.

Diese Haltung ist unverständlich wie auch der fehlende Widerstand gegen das Vorhaben in Hessen. Hier wird der Wert der Bauplätze im Baumschulgelände II gemindert, ein Gelände welches in Gemeindebesitz ist, und damit sind alle Ortsteile betroffen, weil es hier um unser aller Kapital geht.

Dass keine Schaafheimer Bürger Einsprüche eingelegt haben, ist nachvollziehbar. Dieses Gebiet liegt weit entfernt von der Schaafheimer Wohnbebauung und die Gemeinde Schaafheim schützt ihre Mitbürger durch sinnvolle Maßnahmen gegen den Schwerverkehr von der Kiesgrube und zwingt diesen auf eine einzige Zufahrt Richtung Staatsstraße 3115.

Bei dieser einzigen Zufahrt sollte es auch in Zukunft bleiben, also kein Anschluss über Ringheim.

 

 

Ingo Elste, Vorsitzender Initiative Lebensqualität in Ringheim e.V.
Josef-Honecker-Str. 2 H, Ringheim